Retinierter Zahn: Ursachen, Behandlung und was Sie wissen müssen

Röntgenbild eines Gebisses mit verlagerter Position des Zahns 23
Panoramaröntgen mit verlagerter Position des Zahns 23 (linker oberer Eckzahn).







Was sind verlagerte Zähne?

Verlagerte Zähne sind Zähne, die ihren Platz im Kiefer nicht korrekt einnehmen können. Sie bleiben im Kieferknochen (retiniert) oder wachsen an einer falschen Position (verlagert). Diese Fehlstellungen können nicht nur funktionelle, sondern auch ästhetische und gesundheitliche Probleme verursachen.

Häufig betroffene Zähne:

  • Oberkiefer-Eckzähne (verlagerte Canini)
  • Weisheitszähne (Dritte Molaren)
  • Prämolaren und Frontzähne (seltener)

Ursachen verlagerter Zähne

  • Genetische Faktoren: Familiäre Häufung ist häufig nachweisbar.
  • Platzmangel im Kiefer: Vor allem durch weiche Nahrung und wenig Kaubelastung im Kindesalter.
  • Persistierende Milchzähne: Verzögern oder blockieren den Durchbruch der bleibenden Zähne.
  • Zahnfehlstellungen & Überzählige Zähne: Blockieren oder verlagern den natürlichen Durchbruch.
  • Traumatische Ereignisse oder Zysten: Können den Eruptionsweg behindern.

Verlagerte Eckzähne: Besonderheiten und Therapie

Verlagerte Eckzähne sind besonders kritisch, da sie eine Schlüsselfunktion für die Ästhetik und Okklusion haben. Unbehandelt können sie gravierende Folgen wie Wurzelresorptionen oder Zysten verursachen.

Diagnostik

  • Klinische Untersuchung: Fehlender Eckzahn, persistierender Milchzahn oder tastbare Schwellung
  • Bildgebung: Orthopantomogramm (OPG) und 3D-DVT zur präzisen Positionsanalyse

Therapie: Zahnfreilegung und Einordnung

  1. Chirurgische Freilegung (Zahnfreilegung): Der Zahn wird operativ freigelegt. Ein Bracket mit Kette oder Öse wird befestigt.
  2. Kieferorthopädische Einordnung: Der Zahn wird über eine Zahnspange in die korrekte Position gezogen. Therapiedauer: mehrere Monate bis 1 Jahr
  3. Langzeitbetreuung & Kontrolle: Regelmäßige Kontrolltermine zur Sicherstellung der erfolgreichen Einordnung

Alternative Behandlung

Bei ungünstiger Prognose (z. B. Ankylose) ist eine Extraktion notwendig. Anschließend kann ein Implantat oder ein kieferorthopädischer Lückenschluss erfolgen.

Andere verlagerte Zähne

Weisheitszähne (Impaktierte dritte Molaren)

  • Sehr häufig betroffen, besonders im Unterkiefer
  • Komplikationen: Perikoronitis, Zysten, Karies am Nachbarzahn, Wurzelresorptionen
  • Therapie: Meist chirurgische Entfernung – auch prophylaktisch bei Engstand oder Infektionsrisiko

Verlagerte Prämolaren und Frontzähne

  • Ursachen: Überzählige Zähne, Trauma, genetische Störungen
  • Therapie: Entweder kieferorthopädisch eingliedern oder chirurgisch entfernen – abhängig von der Lage und Machbarkeit

Komplikationen unbehandelter verlagerter Zähne

  • Zystenbildung: z. B. follikuläre Zysten durch verbliebene Zahnsäckchen
  • Wurzelresorption benachbarter Zähne: durch Druck verlagerter Zähne
  • Entzündliche Prozesse: besonders im Bereich teilretinierter Weisheitszähne
  • Kieferorthopädische Folgeprobleme: wie Zahnkippungen, Lückenbildungen oder Kreuzbiss

FAQ – Häufige Fragen zu verlagerten Zähnen

Was tun bei verlagerten Zähnen?
Verlagerte Zähne sollten frühzeitig erkannt werden. Die Behandlung umfasst meist eine chirurgische Freilegung und anschließende kieferorthopädische Einordnung. Weisheitszähne werden häufig entfernt.

Wie erkennt man verlagerte Eckzähne?
Typisch sind fehlende bleibende Zähne im Jugendalter, tastbare Schwellungen oder ein persistierender Milchzahn. Eine Röntgenaufnahme gibt Gewissheit.

Ist eine Zahnfreilegung schmerzhaft?
Die Freilegung erfolgt unter lokaler Betäubung oder Dämmerschlaf. Postoperativ sind leichte Beschwerden möglich, aber gut beherrschbar.

Fazit

Verlagerte Zähne sind ein häufiges Problem – aber gut behandelbar. Besonders bei Eckzähnen ist eine frühzeitige Diagnose entscheidend, um Folgeschäden zu vermeiden. Dank moderner Kieferorthopädie und chirurgischer Verfahren lassen sich selbst stark verlagerte Zähne erfolgreich in die Zahnreihe eingliedern. Wer früh handelt, bewahrt nicht nur ein gesundes Gebiss, sondern auch ein schönes Lächeln.

Tipp: Lassen Sie im Kindesalter regelmäßig das Zahnsystem kontrollieren – insbesondere zwischen dem 9. und 11. Lebensjahr, wenn der Eckzahn durchbrechen sollte.

 

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