...

Zahnzusatzversicherung Ratgeber

Das Wichtigste in fünf Sätzen

  1. Leistungslücken der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) schließen: Eine Zahnzusatzversicherung (ZZV) ergänzt den Basisschutz der GKV, der bei Zahnersatz nur einen Festzuschuss und bei kieferorthopädischen Behandlungen (KFO) nur bei schweren Fehlstellungen bis zum 18. Lebensjahr (KIG 3–5) übernimmt.

  2. Kostenfallen vermeiden: Zahnbehandlungen, Implantate und KFO‑Therapien können schnell mehrere Tausend Euro kosten – ein Implantat mit Krone kostet typischerweise 1.000–4.000 €; festsitzende Zahnspangen reichen von 1.500 € bis 15.000 €.

  3. Frühzeitig abschließen: Viele Tarife haben eine allgemeine Wartezeit (3 Monate) für Zahnerhalt und eine besondere Wartezeit (8 Monate) für Zahnersatz und KFO. Ohne Wartezeit sind laufende oder bereits angeratene Behandlungen trotzdem ausgeschlossen – deshalb lohnt sich der Abschluss, solange Zähne gesund sind.

  4. Leistungen vergleichen: Gute Tarife erstatten 70–100 % der Kosten für Zahnersatz (z. B. Kronen, Brücken, Implantate), Wurzel‑ und Parodontose‑Behandlungen, Füllungen und Prophylaxe. Achte auf Leistungsstaffeln, jährliche Höchstbeträge und KFO‑Leistungen für Kinder und Erwachsene.

  5. Schritt‑für‑Schritt vorgehen: Vor einer Behandlung sollten Heil‑ und Kostenplan (HKP) und eventuelle Zuschüsse genehmigt werden; anschließend Rechnungen einreichen und Belege für die Erstattung aufbewahren. Bei KFO zahlen Eltern zunächst 20 % Eigenanteil, der nach erfolgreicher Behandlung erstattet wird.

Sparschwein, Münzen, Schutzschild und Vertrag – Grafik erklärt, welche KFO-Kosten die Zahnzusatzversicherung übernehmen kann.

Jetzt handeln – kostenlose digitale Bissanalyse

 Prüfe anonym deine Zahnstellung in wenigen Minuten!

Einführung in Zahnzusatzversicherungen

Frau setzt durchsichtigen Aligner ein – welche KFO-Leistungen und Zahnspangen-Kosten die Zahnzusatzversicherung abdeckt.

Zahnzusatzversicherungen sind in Deutschland weit verbreitet, weil die gesetzliche Krankenversicherung nur eine Grundversorgung für Zähne bietet. Für Zahnersatz (Kronen, Brücken, Implantate) zahlt sie lediglich einen Festzuschuss, der sich am sogenannten „befundorientierten Festzuschuss“ orientiert; den Großteil der Kosten trägt der Patient. Bei Kieferorthopädie (KFO) übernimmt die GKV die Kosten nur bis zum 18. Lebensjahr und auch dann nur bei erheblichen Fehlstellungen (KIG 3–5). Erwachsene gehen in der Regel leer aus; nur schwere Kieferanomalien mit chirurgischem Eingriff werden bezahlt. Gleichzeitig steigen die Ansprüche an Ästhetik und Komfort: unsichtbare Aligner, Keramikbrackets oder hochwertige Implantate werden immer beliebter, sind aber teuer.

Dieser Ratgeber hilft dir, den Nutzen einer Zahnzusatzversicherung realistisch einzuschätzen, Tarife zu vergleichen, typische Fehler zu vermeiden und die Abwicklung im Leistungsfall zu meistern. Er richtet sich an Eltern von Kindern (4–14 Jahre), junge Erwachsene (18–35 Jahre) und Best‑Ager (35–55 Jahre) in Deutschland, mit kurzen Ausblicken auf die Schweiz und Österreich.

Zu spät abschließen :

Wartezeiten (3–8 Monate) gelten auch bei vielen Versicherungen ohne Wartezeit für bestehende oder geplante Behandlungen. Wird eine Zahnspange erst empfohlen, wenn der Vertrag schon läuft, ist sie nicht versichert.

Gesundheitsfragen verharmlosen :

Viele Anbieter stellen beim Abschluss Gesundheitsfragen. Unvollständige Angaben können zum Leistungsausschluss oder zur Vertragskündigung führen.

Nur auf den Preis achten :

Günstige Tarife haben oft niedrige jährliche Höchstbeträge oder zahlen nur einen Teil der Kosten.

Bonusheft ignorieren :

Das Bonusheft der GKV beeinflusst den Festzuschuss für Zahnersatz. Wer regelmäßig zur Kontrolle geht, erhält einen höheren Zuschuss.

Leistungsfall falsch abwickeln :

Ohne genehmigten Heil‑ und Kostenplan kann die Versicherung Zahlungen verweigern.

Grundlagen und Leistungsbausteine

Prophylaxe und Zahnbehandlung

Prophylaxe umfasst regelmäßige professionelle Zahnreinigung (PZR), Fissurenversiegelung und Parodontose‑Screenings. Eine professionelle Zahnreinigung kostet rund 70–120 €; gute Tarife erstatten 1–2 Reinigungen pro Jahr bis zu einem festgelegten Betrag (z. B. 75–175 €).
Füllungen: Gesetzlich Versicherte erhalten Glasionomerzementfüllungen im Seitenzahnbereich nur, wenn eine medizinische Notwendigkeit besteht. Hochwertige Komposit‑ oder Keramikfüllungen kosten 50–200 € pro Zahn.
Wurzel‑ und Parodontose‑Therapie wird von der GKV nur übernommen, wenn der Zahn als erhaltungswürdig gilt. Private Tarife erstatten 80–100 % der Kosten für moderne Verfahren (z. B. Laserbehandlung).

Zahnersatz:Kronen, Brücken, Inlays, Implantate

Zahnersatz ist der teuerste Bereich. Für ein einzelnes Implantat mit Krone müssen Patientinnen meist 1.000–4.000 € bezahlen; die GKV zahlt nur einen geringen Festzuschuss. Festsitzende Brücken oder großspannige Prothesen können 1.500–15.000 € kosten. Keramik‑ oder Goldkronen liegen zwischen 300 und 1.600 € pro Zahn (je nach Material). Inlays und Onlays (Einlagefüllungen aus Keramik oder Gold) kosten etwa 300–700 €. Gute Tarife erstatten 70–100 % dieser Kosten (inklusive GKV‑Zuschuss) bis zu den Höchstsätzen der Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ).

Kieferorthopädie (KFO)

Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre erhalten KFO‑Leistungen von der GKV nur bei KIG‑Einstufung 3–5. Eltern zahlen einen Eigenanteil von 20 %, der nach erfolgreichem Abschluss erstattet wird. Eine lose Zahnspange kostet ab 600 €; eine festsitzende Spange 1.500–15.000 €. Oft werden beide Spangen kombiniert, was zu Gesamtkosten von 2.700–3.700 € führt. Unsichtbare Varianten (Aligner, linguale Brackets) sind deutlich teurer.

Private Zusatzversicherungen ersetzen bei Kindern meist den Eigenanteil, zahlen Extras (z. B. Keramikbrackets) und erstatten auch Behandlungen bei KIG 1–2.

Wartezeiten und Summenbegrenzungen

Bei Zahnzusatzversicherungen unterscheidet man eine allgemeine Wartezeit von 3 Monaten (für Zahnerhalt und Zahnbehandlung) und eine besondere Wartezeit von 8 Monaten (für Zahnersatz und KFO). Einige Versicherer setzen stattdessen einheitlich 6 Monate an oder verzichten ganz auf Wartezeiten. Tarife ohne Wartezeit leisten sofort, schließen aber geplante oder bereits begonnene Behandlungen aus und haben in den ersten Jahren Leistungsbegrenzungen (Zahnstaffeln).
Leistungsstaffeln/Summenbegrenzungen begrenzen die Erstattung pro Jahr oder pro Kalenderzeitraum, etwa 1.000 € im ersten Jahr und 2.000 € im zweiten Jahr. Danach entfällt die Staffel.

GOZ/GOÄ-Höchstsätze(KFO)

Private Versicherer erstatten in der Regel bis zu den Höchstsätzen der amtlichen Gebührenordnungen für Zahnärzte (GOZ) und Ärzte (GOÄ). Das ist wichtig, weil Zahnärzte für Privatpatienten Abrechnungsfaktoren über dem 2,3‑fachen Satz berechnen dürfen. Gute Tarife tragen auch den 3,5‑fachen Satz.

Leistungsbausteine und typische Erstattung (Beispielhafte Werte)

Leistungsbereich Typische Kosten (Beispiel) GKV-Leistung Beispielhafte private Erstattung (Tarif ZahnFlex)
Prophylaxe (PZR) 70–120 € pro Sitzung nicht immer, oft nur 1× im Jahr über Bonusprogramm 100 % Erstattung bis zu 75–175 € pro Jahr je nach Tarif
Füllungen 50–200 € pro Zahn (Komposit) einfache Füllungen (z. B. Amalgam) voll; Mehrkosten für Komposit privat bis zu 100 % (inklusive GKV‑Zuschuss)
Wurzel-/Parodontose‑Therapie 200–1.000 € pro Zahn nur bei erhaltungswürdigen Zähnen 80–100 % der Differenzkosten
Zahnersatz (Kronen, Brücken, Prothesen) Kronen: 300–1.600 €; Brücken: 1.300–2.500 € (3‑gliedrig); Prothesen: mehrere tausend Euro Festzuschuss (ca. 50–60 % bei regelmäßigem Bonusheft) 70–100 % der Restkosten, bis zu jährlichen Höchstbeträgen
Implantate 1.000–4.000 € pro Zahn geringer Festzuschuss; Patient trägt Großteil 70–100 % der Restkosten; meist 3–4 Jahre gestaffelt
Kieferorthopädie (Kinder) Festsitzende Spange: 1.500–15.000 €; lose Spange ab 600 € 80 % der Kosten für KIG 3–5; 20 % Eigenanteil wird erstattet Tarife erstatten Restkosten (z. B. bis 1.000 €/Jahr) und Extras wie Keramikbrackets
Kieferorthopädie (Erwachsene) Aligner bis 5.000 €; linguale Spange 7.000–10.000 € keine Leistung (nur bei schweren Kieferanomalien) nur wenige Tarife erstatten KFO‑Kosten für Erwachsene, meist begrenzt

Kieferorthopädie im Detail

Kinder: Indikationen, Ablauf und Kosten

Die kieferorthopädischen Indikationsgruppen (KIG) teilen Fehlstellungen in fünf Schweregrade. Die GKV zahlt nur bei KIG 3–5. Für Kinder müssen Eltern zunächst 20 % der Behandlungskosten bezahlen; sie erhalten diesen Betrag nach erfolgreichem Abschluss zurück.
Eine lose Zahnspange kostet ab 600 €; eine festsitzende Spange 1.500–15.000 €. Oft werden beide Spangen kombiniert, was zu Gesamtkosten von 2.700–3.700 € führt. Unsichtbare Varianten (Aligner, linguale Brackets) sind deutlich teurer.
Private Zusatzversicherungen ersetzen bei Kindern meist den Eigenanteil, zahlen Extras (z. B. Keramikbrackets) und erstatten auch Behandlungen bei KIG 1–2.

Erwachsene: Indikationen und Optionen

Bei Erwachsenen übernimmt die GKV KFO nur bei schweren Kieferanomalien, die chirurgische Maßnahmen erfordern. Für alle anderen Zahnfehlstellungen müssen die Kosten selbst getragen werden. Aligner‑Behandlungen kosten bis zu 5.000 €; linguale Spangen 7.000–10.000 €. Einige hochwertige Tarife bieten einen begrenzten Zuschuss (z. B. 1.000 € pro Jahr oder 2.000 € Gesamt), aber die Wartezeit beträgt oft 8 Monate und die Leistungen sind gedeckelt.
Wer eine ästhetische KFO‑Behandlung plant, sollte daher prüfen, ob die Prämien und die Leistungsstaffel die erwarteten Kosten decken. In vielen Fällen kann es wirtschaftlicher sein, die Behandlung selbst zu finanzieren, wenn die gewünschte KFO‑Leistung sehr teuer ist.

„Ohne Wartezeit“, „Sofort versichern“ und laufende Behandlungen

Tarife ohne Wartezeit wirken attraktiv, denn die Leistungen gelten ab Vertragsbeginn. Allerdings schließen solche Tarife laufende, geplante oder angeratene Behandlungen ausdrücklich aus. Versicherer verzichten auf die Wartezeit, verlangen aber Gesundheitsfragen und setzen Leistungsstaffeln; geplante Behandlungen sind in keinem Tarif versichert.
Daher ist die Aussage „sofort versichern“ nur sinnvoll, wenn noch kein Behandlungsbedarf festgestellt wurde. Wer bereits eine Zahnspange benötigt, kann eine laufende Behandlung nicht nachträglich absichern. Versicherungsfachleute empfehlen, eine Zahnzusatzversicherung früh abzuschließen – idealerweise noch in der Kindheit – um Wartezeiten abzubauen und einen günstigen Beitrag zu sichern.

Kostenbeispiele und Wirtschaftlichkeit

Die Beiträge einer Zahnzusatzversicherung hängen von Alter, Gesundheitszustand, Leistungsumfang (z. B. Zahnersatz bis 70 %, 90 % oder 100 %), KFO‑Leistungen und der Frage, ob Alterungsrückstellungen gebildet werden. Kinder‑Tarife beginnen ab rund 8 € pro Monat; Erwachsene zahlen zwischen 12 € und 30 € pro Monat. Premiumtarife ohne Wartezeit und mit hoher Erstattung können deutlich teurer sein.
Um die Wirtschaftlichkeit zu bewerten, hilft ein Blick auf Beitragszahlungen vs. erwartete Kosten.

Die folgenden Beispielszenarien zeigen, wann sich eine Versicherung lohnt.

Beispiel 1 – Kind (10 Jahre) mit KIG 3

Behandlung

Kombination aus loser und fester Spange (ca. 3.000 €).

GKV

Erstattet 80 % der Kosten; Eltern zahlen 600 € Eigenanteil, erhalten diesen nach erfolgreichem Abschluss zurück.

Extras

(z. B. Keramikbrackets, Retainer): 1.000 €.

Versicherung

Tarif mit 80 %-Erstattung für KFO‑Extras; Beitrag 12 €/Monat, Laufzeit 4 Jahre (576 €).

Kostenvergleich

Ohne Versicherung zahlen Eltern die 1.000 € für Extras; mit Versicherung zahlen sie Prämien (576 €) plus 20 % Eigenanteil an den Extras (200 €). Sie sparen rund 224 €.

Fazit: Für Kinder lohnt sich eine Zahnzusatzversicherung häufig, weil sie den Eigenanteil für Zusatzleistungen und eventuelle KIG 1–2‑Behandlungen übernimmt. Je früher der Abschluss, desto niedriger die Prämie.

Beispiel 2 – Junge Erwachsene (25 Jahre) mit Aligner‑Therapie

Behandlung

Aligner‑Therapie für 5.000 €.

GKV

keine Leistung.

Versicherung

Tarif mit KFO‑Erstattung für Erwachsene, 80 % bis max. 1.000 € pro Jahr; Beitrag 25 €/Monat, Laufzeit 5 Jahre (1.500 €).

Kostenvergleich

Ohne Versicherung zahlt man 5.000 €; mit Versicherung zahlt man Prämien (1.500 €) und den nicht gedeckten Teil der Kosten (3.000 €) – insgesamt 4.500 €. Ersparnis: 500 €.

Fazit: Der finanzielle Vorteil ist gering. Bei hohen KFO‑Kosten und begrenzten Versicherungsleistungen ist es oft günstiger, selbst zu sparen. Versicherungen sind in dieser Altersgruppe eher sinnvoll, wenn zusätzlich Implantate oder Zahnersatz in Aussicht stehen oder man noch Leistungen wie Bleaching in Anspruch nehmen möchte.

Beispiel 3 – Best‑Ager (50 Jahre) mit Implantat

Behandlung

Implantat mit Krone, 3.500 €.

GKV

Festzuschuss ca. 500 € (je nach Bonusheft).

Versicherung

Tarif mit 80 %-Erstattung für Implantate; Beitrag 30 €/Monat, Laufzeit 3 Jahre (1.080 €).

Kostenvergleich

Ohne Versicherung zahlt man 3.000 €; mit Versicherung zahlt man Prämien (1.080 €) plus den 20 %-Eigenanteil (600 €). Gesamt 1.680 €. Ersparnis: 1.320 €.

Fazit: Der finanzielle Vorteil ist gering. Bei hohen KFO‑Kosten und begrenzten Versicherungsleistungen ist es oft günstiger, selbst zu sparen. Versicherungen sind in dieser Altersgruppe eher sinnvoll, wenn zusätzlich Implantate oder Zahnersatz in Aussicht stehen oder man noch Leistungen wie Bleaching in Anspruch nehmen möchte.

Zeitpunkt & Strategie

Früh abschließen

Der optimale Zeitpunkt ist vor dem ersten größeren Zahnproblem. Kinder‑Tarife sind besonders günstig und ermöglichen den Abbau der Wartezeit. Bei Erwachsenen steigt der Beitrag mit dem Alter.

Gesundheitsfragen ehrlich beantworten

Viele Tarife ohne Wartezeit stellen einfache Gesundheitsfragen (z. B. „Wurde eine Behandlung angeraten oder begonnen?“). Falsche Angaben können zum Verlust des Versicherungsschutzes führen.

Digitale Früherkennung nutzen

Moderne Anbieter bieten digitale Bissanalyse oder Präventions‑Apps, die frühzeitige Zahn- und Kieferfehlstellungen erkennen. Eine digitale Bissanalyse (z. B. unter https://www.bisscheck.de) hilft, KFO‑Bedarf rechtzeitig zu erkennen und Maßnahmen einzuleiten.

Bonusheft führen

Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen (mindestens einmal pro Jahr) sichern einen höheren Festzuschuss der GKV bei Zahnersatz. Halte das Bonusheft aktuell und lasse es bei jedem Zahnarztbesuch abstempeln.

Budget planen

Prüfe, ob du eine Police mit Alterungsrückstellungen oder ohne wählst. Tarife mit Rückstellungen haben konstante Beiträge; ohne Rückstellungen steigen die Beiträge.

Tarifvergleich : Methodisch richtig

Kind zeigt auf seine Zähne – Zahnfehlstellung früh erkennen per App: digitale Bissanalyse mit BissCheck

Checkliste „10 Fragen an jeden Tarif“

Welche Wartezeiten gelten?

Allgemeine (3 Monate) oder besondere (8 Monate) Wartezeit? Gibt es Tarife ohne Wartezeit?

Wie hoch sind die Erstattungssätze?

Werden 70 %, 90 % oder 100 % der Kosten für Zahnersatz, Füllungen, Wurzel‑/Parodontose‑Behandlungen und Prophylaxe erstattet?

Wie sehen die Leistungsstaffeln aus?

Gibt es Begrenzungen in den ersten Jahren (z. B. 500 € im ersten, 2.000 € im zweiten Jahr)?

Deckt der Tarif Kieferorthopädie ab?

Für Kinder? Für Erwachsene? Bis zu welchem Betrag pro Jahr?

Sind Implantate und Inlays versichert?

Einige Tarife schließen Implantate aus oder zahlen nur einen Teil.

Wie viele professionelle Zahnreinigungen pro Jahr werden erstattet?

Wird der Betrag gedeckelt (z. B. 100 € pro Jahr)?

Gibt es Leistungen im Ausland?

Werden Behandlungen im EU‑Ausland erstattet?

Sind Alterungsrückstellungen enthalten?

Tarife mit Rückstellungen haben konstante Beiträge; ohne Rückstellungen steigen die Beiträge.

Wie lauten die Gesundheitsfragen?

Werden fehlende Zähne mitversichert?

Welche Services gibt es?

z. B. digitale Rechnungsabwicklung, Zahnärztliche Hotline, Bonusprogramme.

Vergleichsmatrix

Die folgende Matrix zeigt exemplarisch, wie du Tarife vergleichen kannst. Passe die Spalten je nach Anbieter an.
Kriterium Tarif A (Basis) Tarif B (Premium) Erläuterung
Wartezeit 3 Monate (Zahnerhalt), 8 Monate (Zahnersatz/KFO) keine Wartezeit, aber Ausschluss laufender Behandlungen Achtung auf besondere Wartezeit für KFO
Leistungsstaffel 1. Jahr: 1.000 €; 2. Jahr: 2.000 €; 3. Jahr: unbegrenzt 1. Jahr: 2.000 €; 2. Jahr: 4.000 €; 3. Jahr: unbegrenzt Wichtig für große Behandlungen
Zahnersatz 70 % Erstattung, max. GOZ 2,3‑fach 90 % Erstattung, max. GOZ 3,5‑fach Höhere Sätze bedeuten geringeren Eigenanteil
Implantate bis zu 1.500 € pro Jahr unbegrenzt, 90 % Prüfen, ob pro Implantat oder jährlich begrenzt
Füllungen/Zahnerhalt 80 % 100 % Moderne Verfahren (Laser, Plastische Füllung) inbegriffen
Prophylaxe 1× PZR pro Jahr bis 75 € 2× PZR pro Jahr bis 175 € Gute Tarife fördern regelmäßige Prophylaxe
KFO (Kinder) bis zu 500 €/Jahr bis zu 1.500 €/Jahr Deckt Extras wie Keramikbrackets
KFO (Erwachsene) keine Leistung 1.000 €/Jahr (80 %, max. 2 Jahre) Leistung nur selten angeboten
Ausland innerhalb EU 100 %, außerhalb 50 % weltweit 100 % Relevant für Zahnersatz im Ausland
Beitrag (30‑jährige Person) 15 €/Monat 25 €/Monat Beiträge steigen mit Alter und Leistungsumfang

Tarife vergleichen & sparen
Schau dir die Tarife an um die passende Zahnzusatzversicherung zu finden.
👇 Jetzt Tarife vergleichen 👇

Beitragsbild von Hallo Welt

Muster‑E‑Mail an die Versicherung zum Einreichen:

Betreff: Einreichung Heil‑ und Kostenplan / Zahnzusatzversicherung Sehr geehrte Damen und Herren, im Anhang übersende ich Ihnen den Heil‑ und Kostenplan meines Zahnarztes vom [Datum]. Bitte teilen Sie mir mit, ob die geplanten Leistungen gemäß meinem Tarif erstattet werden. Für Rückfragen stehe ich gerne zur Verfügung. Mit freundlichen Grüßen, [Name, Versicherungsnummer]

Betreff: Einreichung Heil‑ und Kostenplan / Zahnzusatzversicherung

Sehr geehrte Damen und Herren,
im Anhang übersende ich Ihnen den Heil‑ und Kostenplan meines Zahnarztes vom [Datum]. Bitte teilen Sie mir mit, ob die geplanten Leistungen gemäß meinem Tarif erstattet werden. Für Rückfragen stehe ich gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen,
[Name, Versicherungsnummer]

Ablauf im Leistungsfall

Heil‑ und Kostenplan (HKP) einholen

Der Zahnarzt oder Kieferorthopäde stellt einen HKP aus, der die geplante Behandlung und Kosten enthält.

HKP bei Versicherung einreichen

Reiche den Plan vor Behandlungsbeginn zur Genehmigung ein. Viele Versicherer bieten eine digitale Einreichung an (EBZ-Verfahren).

Genehmigung abwarten

Nach Prüfung erhältst du eine Kostenübernahme. Veränderte Pläne müssen neu genehmigt werden.

Rechnungen einreichen

Sende die Rechnungen (digital oder per Post) zusammen mit der Genehmigung an die Versicherung.

Erstattung erhalten

Der Versicherer überweist den Erstattungsbetrag. Bei KFO erhältst du den Eigenanteil nach Abschluss zurück.

Dokumentation aufbewahren

Für eventuelle Rückfragen sollten alle Unterlagen mindestens 10 Jahre archiviert werden.

Fallbeispiele

Kind mit Kreuzbiss (KFO‑Schwerpunkt)

Lina (10) hat einen Kreuzbiss (KIG 3). Die Behandlung erfordert eine lose Spange und anschließend eine feste Metallspange. Gesamtkosten 3.000 €. Die GKV trägt 2.400 €; die Eltern zahlen 600 € und erhalten diesen Betrag nach erfolgreichem Abschluss zurück. Sie entscheiden sich für eine Zahnzusatzversicherung, die 80 % der Kosten für Keramikbrackets (800 €) und einen Retainer (200 €) übernimmt. Der Beitrag beträgt 12 €/Monat. Nach vier Jahren liegen die Gesamtausgaben bei 776 € (Prämie + Eigenanteil). Ohne Versicherung hätten die Eltern 1.000 € gezahlt – die Police hat sich also ausgezahlt.

Erwachsener mit Aligner‑Therapie

Max (25) möchte seine leichten Zahnfehlstellungen mit Alignern korrigieren. Die Behandlung kostet 5.000 €. Er findet einen Tarif, der für Erwachsene 80 % KFO‑Erstattung bis 1.000 € pro Jahr bietet. Die Prämie beträgt 25 €/Monat. Über die Laufzeit von fünf Jahren bezahlt Max 1.500 € an Beiträgen. Die Versicherung übernimmt insgesamt 2.000 € (KFO‑Leistung), so dass er 3.000 € aus eigener Tasche bezahlt. Ohne Versicherung hätte er 5.000 € zahlen müssen; seine Ersparnis beträgt 500 €. Da Wartezeiten und Leistungsstaffeln gelten, entsteht trotz Versicherung ein hoher Eigenanteil. Für Max lohnt sich die Versicherung vor allem, wenn er weitere Zahnersatzbehandlungen erwartet.

Implantat bei 50‑jähriger Person

Petra (50) verliert einen Backenzahn und benötigt ein Implantat. Kosten 3.500 €; die GKV übernimmt etwa 500 €. Eine Zahnzusatzversicherung, abgeschlossen vor drei Jahren, erstattet 80 % des Restbetrags. Petras Prämie liegt bei 30 €/Monat; in drei Jahren hat sie 1.080 € gezahlt. Die Versicherung übernimmt 80 % von 3.000 € (2.400 €). Petras Eigenanteil beläuft sich somit auf 1.680 € (Prämie + Restkosten), statt 3.000 € ohne Versicherung. Die Police spart ihr rund 1.320 €.

Fehler vermeiden

Antrag zu spät stellen

Wartet man bis nach der Diagnose, sind laufende oder angeratene Behandlungen von der Erstattung ausgeschlossen.

Unklare Gesundheitsangaben

Unvollständige Antworten können zum Verlust des Versicherungsschutzes führen.

Falscher Tarif

Billig‑Tarife bieten oft nur niedrige Höchstbeträge oder schließen Implantate aus.

Nur den Beitrag vergleichen

Entscheidend sind Erstattungssätze, Staffeln und KFO‑Leistungen – nicht nur der Preis.

Bonusheft vernachlässigen

Ohne regelmäßige Vorsorge reduziert sich der Festzuschuss für Zahnersatz.

Auslandsschutz übersehen

Wer viel reist oder Zahntourismus nutzt, sollte auf weltweiten Schutz achten.

Leistungsfall falsch abwickeln

Ohne genehmigten HKP kann die Versicherung Erstattungen ablehnen.

Zweitmeinung ignorieren

Bei kostspieligen Behandlungen lohnt sich eine Zweitmeinung oder die unabhängige Patientenberatung.

Zusatzleistungen ungeprüft buchen

Viele Kieferorthopäden bieten zusätzliche Privatleistungen (zahnfarbene Brackets, Spezialbögen, Prophylaxe) an. Lasse dir die Kosten auflisten und unterschreibe nur, wenn der Nutzen belegt ist.

Vertragsbedingungen nicht lesen

Achte auf Ausschlüsse (z. B. bereits fehlende Zähne), Beitragserhöhungen und Kündigungsfristen.

Häufige Fragen (FAQ)

Zahlt die Versicherung meine Aligner?
Nur wenige Tarife erstatten KFO‑Kosten für Erwachsene. Wenn überhaupt, gibt es jährliche Höchstbeträge (z. B. 1.000 €/Jahr) und Wartezeiten von 8 Monaten.
Nein. Laufende oder angeratene Behandlungen sind auch bei Tarifen ohne Wartezeit ausgeschlossen.
Die allgemeine Wartezeit für Zahnerhalt beträgt 3 Monate, die besondere Wartezeit für Zahnersatz und KFO 8 Monate. Manche Tarife haben 6 Monate für alle Leistungen oder verzichten ganz auf Wartezeiten, jedoch mit Leistungsstaffel.
Leistungsstaffeln begrenzen die Erstattung in den ersten Jahren auf feste Summen (z. B. 1.000 € im ersten Jahr). Nach Ablauf der Staffel (oft nach vier Jahren) ist die Erstattung unbegrenzt.
Wartezeit bedeutet, dass nach Abschluss für einen bestimmten Zeitraum keine Leistungen erbracht werden. Vorvertraglichkeit besagt, dass Behandlungen, deren Notwendigkeit vor Vertragsabschluss festgestellt wurde, dauerhaft ausgeschlossen sind.
Der Festzuschuss beträgt 60 % der Regelversorgung und erhöht sich mit einem Bonusheft auf 70 % (5 Jahre lückenlose Vorsorge) bzw. 75 % (10 Jahre). Er deckt aber nur einfache Lösungen ab; hochwertige Materialien oder Implantate müssen privat bezahlt werden.
Kinder und Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr erhalten 100 % der Kosten für KIG 3–5, wobei Eltern 20 % vorstrecken. Bei Erwachsenen zahlt die GKV nur bei schweren Kieferanomalien in Kombination mit Operation.
Viele Tarife übernehmen 1–2 PZR pro Jahr bis zu 75–175 €. Prüfe den jährlichen Höchstbetrag.
Der HKP ist ein detaillierter Behandlungsplan, den der Zahnarzt erstellt und der vor Beginn bei der Versicherung eingereicht werden muss. Ohne genehmigten HKP droht die Ablehnung der Erstattung.
Ja – vor allem, wenn eine KFO‑Behandlung wahrscheinlich ist. Tarife können den Eigenanteil für KIG 1–2 übernehmen und Extras (Keramikbrackets, Retainer) bezahlen, während die Beiträge im Kindesalter sehr günstig sind.
Nahaufnahme einer festen Zahnspange beim Zähneputzen mit Handzahnbürste; Beispiel für gründliche Pflege der Brackets
 Jetzt handeln – Schutz sichern: Starte mit der

Zusammenfassung und nächste Schritte

Eine Zahnzusatzversicherung kann finanzielle Sicherheit bieten, wenn du dich rechtzeitig informierst und einen passenden Tarif wählst. Die GKV deckt nur die Grundversorgung; hochwertige Behandlungen und KFO für Erwachsene müssen meist privat bezahlt werden. Tarife unterscheiden sich stark in Wartezeiten, Leistungsstaffeln, Erstattungssätzen und Zusatzleistungen.
Wer Kinder hat, sollte eine Versicherung frühzeitig abschließen, um Wartezeiten zu überbrücken und KIG 1–2‑Behandlungen abzusichern. Erwachsene mit hohem Zahnersatzbedarf (z. B. Implantate) profitieren von Premiumtarifen, während junge Erwachsene ohne großen Behandlungsbedarf ggf. besser sparen.
it BissCheck lässt sich eine Zahnfehlstellung mit dem Handy erkennen – einfach drei Fotos machen, hochladen und in kürzerster Zeit eine fachärztliche Ersteinschätzung erhalten. Kostenlos, anonym und sicher.

Glossar

Bonusheft

Nachweisheft für regelmäßige zahnärztliche Vorsorgeuntersuchungen. Je länger es lückenlos geführt wird, desto höher ist der Festzuschuss der GKV bei Zahnersatz.

GOZ/GOÄ

Amtliche Gebührenordnung für Zahnärzte bzw. Ärzte, legt die Abrechnungssätze für Privatleistungen fest.

Heil‑ und Kostenplan (HKP)

Dokumentiert die geplante zahnärztliche oder kieferorthopädische Behandlung und wird zur Genehmigung bei der Krankenkasse/Versicherung eingereicht.

Kieferorthopädische Indikationsgruppen (KIG)

System zur Einstufung von Zahn‑ und Kieferfehlstellungen(Stufen 1–5). GKV‑Leistungen gibt es nur bei KIG 3–5.

Leistungsstaffel (Zahnstaffel)

Begrenzung der Erstattungen in den ersten Versicherungsjahren (z. B. 500 € im ersten Jahr). Danach entfällt die Begrenzung.

Parodontose (Parodontitis)‑Therapie

Behandlung der Entzündung des Zahnhalteapparates. Moderne Verfahren (z. B. Laser) werden meist als Privatleistung abgerechnet.

Professionelle Zahnreinigung (PZR)

Intensive Reinigung der Zähne, Entfernung von Belägen und Politur; nicht Teil der Regelversorgung der GKV.

Vorvertraglichkeit

Ausschluss von Leistungen für Behandlungen, deren Bedarf vor Vertragsabschluss bestand.

Wartezeit

Zeitraum nach Vertragsabschluss, in dem (bestimmte) Leistungen noch nicht erstattet werden. Allgemeine Wartezeit (3 Monate) für Zahnerhalt, besondere Wartezeit (8 Monate) für Zahnersatz und KFO.

Zahnzusatzversicherungen

Tipp: Je früher du eine Zahnzusatzversicherung abschließt, desto günstiger sind die Beiträge und desto größer ist der Leistungsumfang. Achte auf Tarife ohne Wartezeit oder mit Sofortleistung, wenn kurzfristig eine Behandlung ansteht.

Zahnspangen sind längst nicht mehr nur eine „Jugendbehandlung“. Dank moderner Methoden profitieren auch Erwachsene von diskreten und effizienten Systemen.

Die richtige Diagnose und Planung ist entscheidend, damit Kosten, Aufwand und Ergebnis im Einklang stehen.

Starten Sie jetzt Ihre kostenlose digitale Bissanalyse mit BissCheck 

– anonym, schnell und fachärztlich geprüft.

Mit BissCheck lässt sich eine Zahnfehlstellung mit dem Handy erkennen – einfach drei Fotos machen, hochladen und in kürzerster Zeit eine fachärztliche Ersteinschätzung erhalten. Kostenlos, anonym und sicher.

Weiterführende Informationen

Scroll to Top
BissCheck Zahnfehlstellung online analysieren

Get In Touch With Us

Seraphinite AcceleratorOptimized by Seraphinite Accelerator
Turns on site high speed to be attractive for people and search engines.